Lebensmittel
Die größte Industrie in den Niederlanden
Im Jahr 2017 erzielte die Lebensmittelindustrie einen Umsatz von rund 83,2 Milliarden Euro und gilt als die größte Branche in den Niederlanden. Sie besteht aus Unternehmen, die Rohstoffe im industriellen Maßstab zu Lebensmitteln verarbeiten. Dies können große Gruppen wie Heinz und Unilever sein, aber auch mittelständische und kleinere Unternehmen. Letztere sind häufig spezialisiert, beispielsweise auf die Fleischprodukte oder die Zuckerindustrie. Neben privaten Unternehmen gibt es kooperative Lebensmittelproduzenten wie Suiker Unie oder Campina.
Export
Der größte Teil des Umsatzes der niederländischen Lebensmittelindustrie stammt aus dem Export. Die Weltbevölkerung wächst insbesondere in Asien, Südamerika und Afrika. In Nordeuropa verlangsamt sich das Bevölkerungswachstum jedoch, so dass Umsatzsteigerungen hauptsächlich aus anderen Gebieten kommen werden. Es wird aber auch erwartet, dass immer mehr vor Ort produziert werden, mit sogenannten „Local-for-Local“ -Märkten mit einem Radius von etwa achthundert Kilometern.
Die Lebensmittelindustrie nachhaltiger machen
Diese lokale Produktion ist eine Form, um die Lebensmittelindustrie nachhaltiger zu machen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln steigt jedoch und die Hersteller tun alles, um dies zu erreichen. Zum Beispiel in der Tierhaltung, wo Tierschutz und geringere Umweltbelastung wichtige Themen sind, oder in der Kakaoindustrie, wo zunehmend fairer Handel stattfindet. Rohstoffe werden auch zunehmend nachhaltiger verarbeitet, beispielsweise durch Investitionen in Maschinen, die mit Solarenergie betrieben werden.
Rohstoffgesetz
Die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln hat jedoch eine unangenehme Folge: Manchmal wird es für Erzeuger interessant, Lebensmittelbetrug zu begehen. Zum Beispiel wurde Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft und Honig wurde gemischt oder in einigen Fällen sogar durch Zuckerwasser ersetzt. Bei dem Verkauf von Gemüse, Obst und Ölen wurde das Herkunftsland manipuliert. Um dies zu verhindern und Verbraucher und Hersteller zu schützen, müssen alle Unternehmen die Allgemeine Lebensmittelverordnung (ALV) einhalten, die auch als Rohstoffgesetz bezeichnet wird. Dies schließt Regeln für die hygienische Zubereitung, Verpackung und Lagerung von Lebensmitteln ein.
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